Silbernes Besteck auf einem weißen Teller

Goldener Löffel und Tafelsilber

Wissenswertes und Tipps zur Reinigung

Tafelsilber oder ein goldener Löffel geben einem festlich gedeckten Tisch eine ganz besondere Note. Doch leider neigt gerade Silber dazu anzulaufen, wenn es längere Zeit nicht benutzt oder falsch gelagert worden ist. Deshalb muss es regelmäßig – am besten beim nächsten Frühjahrsputz – gepflegt werden. Wir informieren dich darüber, was die unterschiedlichen Materialien ausmacht und worauf du bei der Reinigung von Besteck achten solltest.

Wissenswertes zu Silberbesteck

Im Folgenden nehmen wir genau unter die Lupe, welche Arten von Silberbesteck es gibt und wie du es richtig pflegen und reinigen kannst.

 

Silber oder nur versilbert? 

Bei Besteck unterscheidet man „silberne“ Bestecke und „versilberte“ Bestecke. Was genau macht aber den Unterschied aus?

Silberbestecke bestehen weitestgehend aus Silber. Die Höhe des Silbergehalts ist in Form einer Stempelprägung (Punze) auf dem Tafelsilber erkennbar.

Am teuersten ist Sterling-Silber. Dieses besteht zu 92,5 % aus Silber und zu 7,5 % aus Kupfer oder einem anderen Legierungsmetall. Auf dem silbernen Gegenstand findest du dann die Zahl 925.

Gebrauchssilber, sogenanntes 800er-Silber, besteht in der Regel zu 80 % aus Silber und zu 20 % aus einem anderen Legierungsmetall – meist Kupfer.

Im reinen Zustand wäre Silber zu weich. Durch die Legierung wird es härter, allerdings damit auch für Verfärbungen anfälliger

Versilberte Bestecke sind hingegen meist aus Kupfer gefertigt und mit einer mehr oder weniger dicken Silberschicht überzogen. Die Silberschichtdicke wird auf dem Besteckteil mit einer punzierten Zahl zwischen 20 und 120 angegeben. Je höher die Zahl ist, desto dicker ist die Silberschicht.

 

Warum läuft Silber an?

Je geringer der Silbergehalt ist, desto eher verlieren silberne Gegenstände ihren Glanz und verfärben sich schwarz. Selbst Sterling-Silber läuft an, allerdings nicht so schnell wie versilberte Gegenstände mit einem höheren Kupferanteil.

Die Schwarzfärbung ist darauf zurück zu führen, dass sich das Silber mit dem in der Luft befindlichen Schwefel verbindet. Dadurch entsteht Silbersulfid.

Zudem bildet das in versilberten Gegenständen enthaltene Kupfer in Verbindung mit Schwefel Kupfersulfid und Kupferoxid und trägt damit auch wesentlich zur Verfärbung bei.

Während der winterlichen Heizperiode ist besonders viel Schwefel in der Luft. Im Winter läuft Silber daher besonders schnell an. Beim Frühjahrsputz sollte daher das Silberbesteck nicht vergessen werden.

Wie lässt sich das Anlaufen von Silberbesteck vermeiden?

Um dem chemischen Verfärbungsprozess vorzubeugen oder diesen hinauszuzögern, gibt es ein paar Tricks.

 

Kupfermünzen sammeln und Schwefel binden

Sammle einige 1-, 2- und 5-Cent-Münzen und lege sie zusammen mit dem Besteck in den Besteckkasten. Du wirst feststellen, dass die Kupfermünzen schwarz werden und das Silberbesteck weitestgehend von Verfärbungen verschont bleibt.

Kupfer ist kein so hochwertiges Metall wie Silber und geht daher schneller eine Verbindung mit Schwefelwasserstoff ein. Deshalb läuft Silber mit hohem Kupferanteil ja auch schneller an als reines Sterlingsilber.

 

Die gute alte Schulkreide absorbiert Feuchtigkeit

Kreide ist nicht nur zum Schreiben gut. Sie entzieht auch der Luft Feuchtigkeit. Lege ein paar Kreidestücke in die Besteckschublade und verhindere so übermäßiges Anlaufen.

 

In Baumwolltüchern luftdicht lagern

Wenn du dein Besteck in Tücher einwickelst, kommt es nicht mit Luft in Berührung. So kann es auch keine Verbindung mit dem in der Luft befindlichen Schwefel eingehen.

 

Auf die Spülmaschine verzichten

Spülmaschinentabs enthalten Sauerstoff und begünstigen so den Anlaufprozess. Ungünstig ist es auch, Edelstahlbesteck zusammen mit Silberbesteck im Geschirrspüler zu reinigen. Die Reinigung von Hand ist nicht die bequemste, aber die beste Lösung.

Was hilft, wenn das Silberbesteck dennoch schwarz verfärbt ist?

Hat sich das Silberbesteck trotz vorbeugender Maßnahmen verfärbt, bleibt dir nicht anders übrig, als zu putzen.

Zum Reinigen von Silberbesteck gibt es im Handel Silbertücher, Silberpflegeemulsionen und Silbertauchbäder. Genauso effektiv und wesentlich günstiger geht es aber mit folgenden einfachen und umweltfreundlichen Hausmitteln:

 

Zahnpasta – nicht nur zum Zähneputzen

Zahnpasta lässt nicht nur deine Zähne glänzen, sondern auch dein Silberbesteck. Trage mit einer weichen Zahnbürste oder einem weichen Tuch etwas Zahnpaste in kreisenden Bewegungen auf und lasse die Paste kurz einwirken. Anschließend spülst du die Teile mit Wasser ab und polierst sie mit einem Baumwolltuch trocken.

 

Essig – nicht nur für den Salat

Bade dein Silberbesteck in einem Gemisch aus Wasser und Essig. Nach etwa 2 Stunden holst du das Besteck raus, spülst es mit Wasser ab und trocknest es.

 

Backpulver – nicht nur für den Kuchen

Vermische Backpulver mit Wasser und trage diese Paste mit einer weichen Zahnbürste auf. Nach einer Einwirkzeit von rund 10 Minuten spülst du das Besteck gründlich ab und trocknet es dann mit einem weichen Baumwolltuch ab.

 

Alufolie – nicht so umweltfreundlich, aber wirksam

Wickle deine Besteckteile in Alufolie ein und lege sie dann in ein Bad, das aus kochendem Wasser und Salz besteht. Nach einigen Minuten riecht es in deiner Küche zwar nach faulen Eiern, dem typischen Schwefelgeruch. Dafür sind deine Besteckteile aber auch wieder blitzblank sauber.

Wissenswertes zu Goldbesteck

Besteck aus brillantem Sterlingsilber wirkt schon sehr edel. Noch luxuriöser ist jedoch Goldbesteck. Wir informieren dich über die verschiedenen Arten von Goldbesteck und geben wieder Tipps zur Pflege und Reinigung.

 

Gold oder vergoldet?

Vollvergoldetes oder teilvergoldetes Besteck erlebt derzeit eine Renaissance. Häufig wiederholt sich das Gold vom Besteck als Goldrand auf dem Service oder den Gläsern. Glamouröser geht es nicht!

Der Goldgehalt eines Gegenstands wird in Karat (k oder auch kt) angegeben. Ein Goldanteil von 99,99 % (Feingold) entspricht 24 Karat.

Als Legierungsmetall wird zumeist Silber oder auch Kupfer verwendet. Einkarätiges Gold enthält einen Goldanteil von 1/24 bzw. 4,167 %.

Häufig wird der Goldanteil auch in 1/1000 Teilen angegeben. 24-karätiges Feingold hat demnach einen Goldanteil von 999,99.

Üblich sind bei Goldlegierungen Abstufungen von 333-er, 585-er und 750-er-Gold. Das entspricht Karatzahlen von 8, 14 und 18.

Aber: Nicht alles was glänzt, ist Feingold. Die meisten Goldbestecke sind aus Silber hergestellt und nur an der Oberfläche vergoldet. Diese vergoldeten Teile sind optisch aber nicht minder edel.

 

Wie pflege und reinige ich Goldbesteck?

Goldbesteck ist etwas sehr Edles. Du solltest bei der Reinigung daher sehr vorsichtig sein.

Legierungen mit einem hohen Goldanteil sollten eigentlich nicht anlaufen. Dann reicht es, die folgenden Pflegetipps zu beherzigen:

- Säubere das Besteck baldmöglichst nach der Nutzung. Angetrocknete Speisereste und Flüssigkeiten greifen die Oberfläche an.

- Reinige das Besteck bevorzugt von Hand, um Beschädigungen zu vermeiden.

- Benutze zur Reinigung und zum Trocknen weiche Tücher. Wasche das Besteck in lauwarmem Wasser mit einem milden Geschirrspülmittel.

- Bewahre das Besteck in einem speziellen Besteckkasten auf.

Sollte es dennoch zu Verfärbungen kommen, kannst du diese mit im Handel erhältlichen Pflegemitteln reinigen. Genauso effektiv sind aber auch folgende Hausmittel:

Zwiebelsaft

Reibe das Besteck mit einer halbierten Zwiebel ein. Lasse den Zwiebelsaft mehrere Stunden einwirken und wasche das Besteck dann gründlich ab.

Kartoffelsaft

Du kannst dein Besteck auch mit einer halbierten Kartoffel einreiben und es anschließend gründlich abspülen und trocknen Danach sollte das Besteck wieder glänzen.

Fazit zu Gold- und Silberbesteck

Bestecke aus Edelmetall sind zwar grundsätzlich eher etwas für festliche Anlässe. Anderseits läuft das Besteck weniger an, wenn du es regelmäßig benutzt. Mache also häufiger mal einen normalen Sonntag zum Festtag.

Und wenn es dennoch zu Verfärbungen kommt, wirst du diese mit Hilfe unserer Tipps schnell und einfach in den Griff bekommen. Die bewährten Hausmittel sind wirkungsvoll, preisgünstig und umweltfreundlich und eigentlich fast immer in jedem Haushalt vorrätig.