Zwei Steaks auf einem Grillrost, daneben eine Schale und ein Pinsel mit Marinade

Verschiedene BBQ-Arten

Die große Übersicht

Um es gleich vorweg zu nehmen. Wenn du glaubst, Barbecue (kurz BBQ) sei Grillen auf Amerikanisch, liegst du falsch. Die einzigen Gemeinsamkeiten von Grillen und BBQ sind, dass beides Garmethoden sind, die normalerweise in freier Natur ausgeübt werden. Ansonsten unterscheiden sich die beiden Zubereitungsarten in vielen Punkten und zwar hinsichtlich des verwendeten Grillgutes, der Temperatur, des Abstands zur Hitzequelle, der Zubereitungszeit und der verwendeten Geräte.

Gegrillt wird direkt über der Glut bei einer Temperatur von ca. 200-300 Grad. Die meist kleineren Fleisch-, Fisch- oder Gemüsestücke sind relativ schnell gar. Beim BBQ liegt der Fokus darauf, bei relativ geringen Temperaturen (90 bis 160 Grad), das Grillgut langsam im heißen Rauch zu garen. Die Zubereitungsdauer kann sich durchaus über mehrere Stunden erstrecken. So entsteht dann das typische Raucharoma.

Trotzdem ist auch BBQ nicht gleich BBQ – es haben sich je nach kulturellen Einflüssen in den unterschiedlichen Regionen der USA verschiedene Barbecue-Arten durchgesetzt. Als Heimat des BBQ gilt Kansas City. Wir beschreiben euch nun kurz die vier bekanntesten BBQ-Styles samt ihrer typischen Saucen.

Kansas City BBQ Style

Kennzeichnend ist die Vielzahl der verwendeten Fleischsorten. Es wird Schweinefleisch, Rindfleisch, Geflügel, Lamm oder auch Fisch zubereitet. Das Fleisch wird mit Gewürzen eingerieben und mit einer dicken Sauce auf Tomatenbasis serviert. Besonders beliebt ist das knusprige, fette Fleisch, das von der Spitze einer geräucherten Rinderbrust abgeschnitten wird. Beliebte Beilagen sind Pommes, gebackene Bohnen und Krautsalat.

Texas BBQ Style

In Texas werden hauptsächlich Teile vom Beef für das BBQ verwendet. Die Texaner mögen ihr Fleisch am liebsten naturbelassen gegart. Die schärfere, nicht so süße Sauce wird als Beilage gereicht.

Memphis BBQ Style

In Memphis wird gerne Schweinefleisch, insbesondere in Form von Rippen, verzehrt. Hier ist auch die Heimat des Pulled Pork, dem gezupften Schweinefleisch. Die Rippen werden entweder „trocken“ oder „nass“ zubereitet. Bei der trockenen Zubereitungsart werden die Rippen nur mit Salz und Gewürzen eingerieben und normalerweise ohne Sauce gegessen. Nasse Rippen werden vor, während und nach dem Garen mit einer mit Sauce auf Tomatenbasis bestrichen.

Besonderheiten des BBQ

Das Grillgut wird im BBQ-Ofen bei gleichbleibender Temperatur rundherum erhitzt. Somit entfällt das Wenden. Durch die längere Garzeit wird das Fleisch besonders zart, und es entstehen keine möglicherweise gesundheitsschädlichen, verbrannten Stellen. Wertvolle Inhaltsstoffe im Fleisch bleiben erhalten, krankmachende Keime und Bakterien jedoch abgetötet.

Fortgeschrittene im BBQ wissen auch, wie die gewählte Holzart den Geschmack des Fleisches beeinflussen kann. Wildkirsche und Walnuss gelten als besonders edel, während auch Buche und Eiche, unsere häufigsten heimischen Holzarten, gerne verwendet werden. In USA wird gerne zu den Nusshölzern Mesquite und Hickory gegriffen.

Für das klassische Barbecue wird eine Grube gegraben, in der auf eine isolierende Schicht Hartholz gestapelt wird. Das Holz wird verbrannt, bis es nur noch glüht.

Es geht aber auch einfacher. Für ein perfektes BBQ benötigst du entweder einen Smoker oder einen Kugelgrill. Mit einem Kugelgrill kannst du beide Techniken – Grillen und BBQ – vereinen. Beim BBQ kommt allerdings keine Holzkohle, sondern Feuerholz zum Einsatz.

Anzündhilfen kannst du natürlich verwenden, allerdings sollten die Finger von Spiritus und Benzin gelassen werden. Durch den niedrigen Flammpunkt kann es zur Entwicklung einer Stichflamme kommen.

Tipps für das perfekte Fleisch-BBQ

Für ein BBQ werden gerne große Stücke verwendet, also ein ganzes Hühnchen, eine ganze Putenbrust oder große Beiriedschnitten (Roastbeef). Wenn es der Platz zulässt, kannst du auch ein Spanferkel am Stück zubereiten.

Ein BBQ ist kein spontanes Menü, da das Einlegen des Fleisches in die Marinade bereits am Vortag erfolgen sollte. In die Marinade sollten nur hitzebeständige Öle gelangen, und kein Salz, da dies dem Fleisch Wasser entzieht. Die Gewürze sollten nicht überdosiert werden. Traditionell passen Paprika, Knoblauch, Chili und Pfeffer besonders gut in die Marinade. Auch mit Curry und Koriander kannst du experimentieren, oder einfach eine fertige Gewürzmischung verwenden. Wenn du frische Kräuter verwendest, solltest du sie erst kurz vor Ende der Garzeit hinzufügen, damit sie nicht verbrennen.

Tipps für das perfekte Fisch-BBQ

Fisch und Meeresfrüchte sind eine gesunde und leichte Alternative zum Fleisch-BBQ. Festfleischige Fische wie Tunfisch, Lachs und Makrele eignen sich besonders gut, da ihr Fleisch nicht so schnell auseinander fällt. Außerdem sind diese Fischsorten eher fett und trocknen beim langen Garvorgang nicht so leicht aus. Trotzdem braucht ein Fisch natürlich weniger lang zum Durchgaren, als ein großes Stück Fleisch.

Ein Fisch am Grill darf ruhig kräftig gewürzt sein. Salz, Pfeffer und frische Zitrone sind ein Muss. Frischer Thymian, Rosmarin und exotisches Zitronengras sollten ebenfalls versucht werden.

In einem BBQ-Smoker können Fische übrigens auch geräuchert werden. Besonders eignen sich Forellen für den Räuchervorgang, bei dem ebenfalls durch Variation des Holzes die Geschmacksnote angepasst werden kann (Ahorn und Kastanie sind sehr beliebt).

Tipps für vegetarisches BBQ

Vorbei sind die Zeiten, an denen Vegetarier beim BBQ am Beilagensalat knabbern durften. Denk daran, die Hitze für Gemüse zu reduzieren und auch Zucchini, Paprika und Co mit einer Marinade zu bestreichen. Da Gemüse über wenig Eigengeschmack verfügt, darf es ausgiebig gewürzt werden, gerne auch mit frischen Kräutern. Deiner Phantasie sind kaum Grenzen gesetzt. Gesmokte Kartoffelhälften in der Schale oder Tomatenhälften mit mediterranen Kräutern begeistern nicht nur Vegetariern, sondern sind auch leckere Beilagen zu Fleisch.