Rot oder Blau? Die Farbe des Kohls
Was hat es überhaupt mit der blauen und der roten Farbe im Namen auf sich? Ist der Kohl nun rot oder blau? Wir klären dieses kleine Mysterium.
Im Deutschland gibt es für den dunklen runden Kohlkopf mit den eng anliegenden Blättern unterschiedliche Bezeichnungen. Im Norden Deutschlands spricht man von Rotkohl, im Süden hingegen von Blaukraut, mancherorts auch von Rotkraut.
In Nordrhein-Westfalen und dem Rheinland ist die Bezeichnung „Rot-“ oder „Blau-Kappes“ gebräuchlich. Vermischungen in den Sprachregionen haben dazu geführt, dass mittlerweile eher die Bezeichnung „Rotkohl“ üblich ist.
Genaugenommen ist der Kohlkopf weder rot noch blau, sondern eher lila. Die Färbung hängt von der Bodenbeschaffenheit ab, wo der Kohl angebaut wird. Saure Böden färben die Köpfe eher rötlich, alkalische Böden eher bläulich.
In der Tat weist der Kohl im Norden eine rote Farbe auf. Im Süden glänzt er hingegen normalerweise im blau-violetten Kleid. Wie kann das sein? Je rötlicher die Kohlart ist, desto geringer ist der pH-Wert des Ackerbodens, auf dem der Kohl heranwächst. Im Norden weisen die Böden aufgrund geologischer und klimatischer Zusammenhänge einen höheren Säuregehalt auf. Die im Kohl befindlichen Farbstoffe (Anthocyane) werden dadurch verändert. Im Süden des Landes gedeihen Kohlarten auf einem weniger sauren Boden. Daher sieht der Kohl hier bläulich aus.
Du kannst die Farbe des Kohls auch selbst verändern. Dazu mengst du dem Nahrungsmittel nach dem Zerkleinern Säure bei. Am besten eignet sich hierfür Essig. Dieser passt hervorragend zur lieblichen Note des Kohls. Gib den Essig ebenso wie eine Prise Salz und nach Belieben Zucker hinzu und schon erhältst du einen äußerst leckeren Rotkrautsalat, der dich und deine Gäste begeistert.
Übrigens: Diese Beilage war in der früheren DDR fast schon ein Nationalgericht und darf noch heute zu größeren Festen und bei besonderen Anlässen im Osten von Deutschland nicht fehlen.